CORPORATE INTERIORS

Marken lassen sich als Gestaltsysteme verstehen. Dabei verlangt der Inhalt einer Marke stets nach seinem wesenseigenen, unverwechselbaren Stil. Jedes wahrnehmbare Element im Raum soll die Marke selbstähnlich repräsentieren. Die Kunst der Markenführung impliziert demnach das Gestalten von markenrepräsentativen Innenausbauten, Möbeln und Raumausstattungen. Ob im Flagship-Store, am Empfang, im Büro oder auf dem Messestand – die bis ins kleinste Detail passend arrangierte Raumatmosphäre lässt eine Unternehmensmarke höchst authentisch erscheinen und stärkt ihre Aura nachhaltig. Je selbstähnlicher die Innenarchitektur wahrnehmbar ist, desto purer wirkt die ideelle Kraft der Marke auf die eigenen Mitarbeiter und seine Kunden. Das kann letztendlich über Nichtkaufen, Kaufen oder Wiederkaufen entscheiden – selten bewusst, aber immer unbewusst beeinflussend.

 

Auch der stetig weiter getriebene Wunsch nach Differenzierung und Alleinstellung lässt Unternehmer zunehmend von repräsentativen Räumlichkeiten träumen. Um solch markenrepräsentative Räume zu realisieren, müssen zwei Kompetenzen vereint werden. Einerseits braucht es vertiefte Kenntnisse zum Wesen der Marke. Andererseits sind erweiterte Innenarchitekturkenntnisse verlangt. Der Innenarchitekt benötigt neben einem hervorragenden architektonischen Verständnis und einem guten Auge fürs Design insbesondere gefühlvolle Hände um die Haptik der Materialien zu interpretieren, eine feine Nase um die Duftwelt der Marke zu gestalten und ein gutes Gehör um die Klangwelt der Marke zu erschliessen. Diese Mischung aus Markenwissen und multisensorischem Kompositionssinn öffnet die Tür zu einer besonderen Gestaltungsdisziplin: der Markeninnenarchitektur.

 

 

Ausblick

Aus der Vorlesung «Corporate Interiors» an der Berner Fachhochschule für Architektur, Bau und Holz werden hier demnächst Grundlagen-Skripts zur markenrepräsentativen Innenarchitektur zur Verfügung gestellt.

© 2015-2019 andreas kramer